Die Äquilibrierung ist ein von Piaget entwickeltes Konzept, das den kognitiven Abgleich von neuen Informationen mit altem Wissen beschreibt. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil von Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung in der Kindheit. Zur Äquilibration gehört die Assimilation von Informationen, die in die bestehenden mentalen Schemata eines Individuums passen, und die Akkomodation von Informationen, indem sie an die eigene Denkweise angepasst werden.
Ein Beispiel: Ein Kind liebt die Suppen, die seine Familie regelmäßig isst. Es hat das Schema entwickelt, dass alle Suppen lecker sind. Dann isst das Kind bei einem Freund zu Abend und bekommt eine Schüssel Suppe serviert – und hasst sie. Zunächst befindet sich das Kind im Assimilationsbereich der Äquilibrierung – es glaubt, da ALLE Suppen gut sind, muss auch diese Suppe gut sein. Es probiert sie immer wieder und mag sie nicht. Dies führt zu Dis-Equilibration, einem Zustand des kognitiven Konflikts und Stresses. Um die Disäquilibrierung zu lindern, tritt das Kind in die Akkomodationsphase der Äquilibrierung ein – es passt sein Denken an, um den Konflikt zu beenden, und erkennt, dass nicht alle Suppen gut sind und dass einige davon schlecht schmecken.