In dieser prospektiven, randomisierten klinischen Studie wurden insgesamt 59 Patienten beiderlei Geschlechts (über 18 Jahre alt) eingeschlossen. Dreißig Patienten mit akuter Sinusitis wurden nach dem Zufallsprinzip zwei Behandlungsgruppen zugeteilt, wobei eine Gruppe 10 Tage lang alle 12 Stunden 1000 mg Amoxicillin erhielt und die andere Gruppe 10 Tage lang alle 8 Stunden 500 mg Amoxicillin. Die mediane Konzentration von Amoxicillin im Nasensekret betrug 2,34 Mikrogramm/ml in der Gruppe mit 12-stündiger Verabreichung und 1,95 Mikrogramm/ml in der Gruppe mit 8-stündiger Verabreichung. Die mittlere Bioverfügbarkeit des Antibiotikums nach 8-24 Stunden wies keine statistischen Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsschemata auf. Neunundzwanzig Patienten mit chronischer Sinusitis wurden dann nach dem Zufallsprinzip drei Gruppen zugeteilt, wobei die Patienten 1000 mg Amoxicillin 12, 8 oder 6 Stunden vor einer Nasen- und/oder Nasennebenhöhlenoperation erhielten. Die mittleren Amoxicillin-Konzentrationen in intraoperativ entnommenen Schleimhautgeweben lagen zwischen 0,69 und 0,99 Mikrogramm/g Probe. Die statistische Auswertung mittels Varianzanalyse ergab keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den drei Behandlungsgruppen. In allen Fällen von akuter und chronischer Sinusitis überstiegen die Amoxicillin-Konzentrationen die minimalen Hemmkonzentrationen für die bei Sinusitis üblichen Erreger. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass 1000 mg Amoxicillin, zweimal täglich verabreicht, hohe Gewebekonzentrationen erzeugt, die bei Patienten mit akuter oder chronischer Sinusitis klinisch wirksam sind.