Cholinesterase, Plasma

Zwei Arten von Cholinesterase kommen im Blut vor: Die „echte“ Cholinesterase (Acetylcholinesterase) in den roten Blutkörperchen und die „Pseudocholinesterase“ (Acylcholin-Acylhydrolase) im Serum (Plasma). Eine niedrige Plasma- oder Serumcholinesteraseaktivität kann auf eine Exposition gegenüber Insektiziden oder auf eine von mehreren Genotypvarianten zurückzuführen sein. Dibucain- und Fluoridzahlen sind nützlich, um solche homozygoten und heterozygoten Personen zu phänotypisieren, die genetisch empfindlich auf Succinylcholin reagieren.

Einer von 1500 Patienten ist anfällig für Succinyldicholin-Narkosefehler. Evans und Wroe gehen davon aus, dass ein Enzymspiegel im Serum <von 2,5 Standardabweichungen 90 % der empfindlichen Personen erfasst, wenn Propionylthiocholin als Substrat verwendet wird.4 Eine ausgeprägte Hemmung kann ohne Symptome festgestellt werden.

Die Plasmapherese kann den Cholinesterasespiegel im Plasma senken. Bei Patienten mit abnorm niedriger Cholinesteraseaktivität nach einer Blut- oder Plasmatransfusion kommt es zu einer vorübergehenden Erhöhung des Enzymspiegels.5 Zur Abschätzung der Dauer dieser erhöhten Aktivität wurde die Halbwertszeit der Plasmacholinesterase herangezogen. Der tatsächliche Wert der Halbwertszeit ist jedoch ungewiss. Eine Halbwertszeit, die durch Messung der Geschwindigkeit des Verschwindens nach intravenöser Injektion von menschlicher Cholinesterase bestimmt wurde, ergab einen Durchschnittswert von 11 Tagen.6

Eine geringe Aktivität der Pseudocholinesterase wurde in der Zerebrospinalflüssigkeit nachgewiesen, die etwa 1/20 bis 1/100 der Aktivität des entsprechenden Plasmas beträgt. Bei klinischen Zuständen, die durch Blutungen in den Liquor gekennzeichnet sind, steigt die Pseudocholinesterase-Aktivität auf ein Viertel bis die Hälfte der Plasmaaktivität an.7

Bei Patienten mit verschiedenen Karzinomen wurde berichtet, dass sich in ihren Seren eine embryonale Form der Cholinesterase-Aktivität ansammelt. Eine solche neuartige Cholinesterase-Aktivität wurde nur in den Seren von Patienten gefunden, die sich einer Antitumortherapie unterzogen (z.B. Chemo- oder Strahlentherapie und/oder Hormontherapie).8

Die Erhöhung der Acetylcholinesterase-Aktivität, insbesondere in einem Acetylcholinesterase:Butyrylcholinesterase-Verhältnis (histochemische Untersuchung, nicht wie im Serum gemessen), hat in einigen Fällen von Hirschsprung-Krankheit einen diagnostischen Unterscheidungswert geliefert.9

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