Allgemeines:
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Cabergolin bei Patienten mit Nieren- und Lebererkrankungen ist noch nicht nachgewiesen worden. Wie bei anderen Mutterkornderivaten sollte Cabergolin mit Vorsicht an Patienten mit schweren kardiovaskulären Erkrankungen, Raynaud-Syndrom, Niereninsuffizienz, Magengeschwüren oder gastrointestinalen Blutungen oder mit einer Vorgeschichte von schweren, insbesondere psychotischen, psychischen Störungen verabreicht werden. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Patienten gleichzeitig Psychopharmaka einnehmen.
Patienten mit den seltenen erblichen Problemen der Galaktoseintoleranz, des totalen Laktasemangels oder der Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Symptomatische Hypotonie kann bei der Verabreichung von Cabergolin bei jeder Indikation auftreten. Vorsicht ist geboten, wenn Cabergolin gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln verabreicht wird, die bekanntermaßen den Blutdruck senken.
Die Auswirkungen von Alkohol auf die allgemeine Verträglichkeit von Cabergolin sind derzeit nicht bekannt.
Vor der Verabreichung von Cabergolin sollte eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden und nach der Behandlung sollte eine Schwangerschaft für mindestens einen Monat vermieden werden.
Leberinsuffizienz:
Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz, die eine längere Behandlung mit Cabergolin erhalten, sollte eine niedrigere Dosierung in Betracht gezogen werden. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh-Klasse C), die eine Einzeldosis von 1 mg erhielten, wurde ein Anstieg der AUC im Vergleich zu normalen Probanden und Patienten mit geringerer Leberinsuffizienz beobachtet.
Posturale Hypotonie:
Nach Verabreichung von Cabergolin kann eine posturale Hypotonie auftreten. Vorsicht ist geboten, wenn Cabergolin gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln verabreicht wird, die bekanntermaßen den Blutdruck senken.
Somnolenz/plötzlicher Einschlafbeginn:
Cabergolin wurde mit Somnolenz in Verbindung gebracht. Dopamin-Agonisten können bei Patienten mit Parkinson-Krankheit mit plötzlich einsetzendem Schlaf in Verbindung gebracht werden. Ein plötzliches Einschlafen während alltäglicher Aktivitäten, in einigen Fällen ohne Bewusstsein oder Warnzeichen, ist selten berichtet worden. Die Patienten müssen darüber informiert und darauf hingewiesen werden, dass sie während der Behandlung mit Cabergolin beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen Vorsicht walten lassen sollten. Patienten, bei denen Somnolenz und/oder eine Episode mit plötzlichem Einschlafen aufgetreten ist, dürfen sich nicht ans Steuer setzen oder Maschinen bedienen. Außerdem kann eine Dosisreduzierung oder ein Abbruch der Therapie in Betracht gezogen werden. (Siehe Abschnitt 4.7)
Impulskontrollstörungen:
Patienten sollten regelmäßig auf die Entwicklung von Impulskontrollstörungen überwacht werden. Patienten und Betreuer sollten darauf hingewiesen werden, dass Verhaltenssymptome von Impulskontrollstörungen, einschließlich pathologischem Glücksspiel, gesteigerter Libido, Hypersexualität, zwanghaftem Geldausgeben oder Kaufen, Binge Eating und zwanghaftem Essen bei Patienten auftreten können, die mit Dopaminagonisten, einschließlich Dostinex, behandelt werden. Eine Dosisreduktion/ein schrittweises Absetzen sollte erwogen werden, wenn solche Symptome auftreten.
Hemmung/Unterdrückung der physiologischen Laktation:
Wie bei anderen Mutterkornderivaten sollte Cabergolin nicht bei Frauen mit schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck, z. B. Präeklampsie oder postpartaler Hypertonie, angewendet werden, es sei denn, der potenzielle Nutzen überwiegt das mögliche Risiko.
Schwere unerwünschte Ereignisse wie Bluthochdruck, Herzinfarkt, Krampfanfälle, Schlaganfall oder psychiatrische Störungen wurden bei Frauen nach der Geburt berichtet, die mit Cabergolin zur Hemmung der Laktation behandelt wurden. Bei einigen Patientinnen gingen dem Auftreten von Krampfanfällen oder Schlaganfällen starke Kopfschmerzen und/oder vorübergehende Sehstörungen voraus. Der Blutdruck sollte nach der Behandlung sorgfältig überwacht werden. Bei Auftreten von Bluthochdruck, andeutungsweise auftretenden Brustschmerzen, schweren, fortschreitenden oder anhaltenden Kopfschmerzen (mit oder ohne Sehstörungen) oder Anzeichen einer Toxizität für das Zentralnervensystem sollte Cabergolin abgesetzt und der Patient umgehend untersucht werden.
In Studien mit Cabergolin nach der Geburt waren Blutdruckabfälle meist asymptomatisch und wurden häufig bei einer einzigen Gelegenheit 2 bis 4 Tage nach der Behandlung beobachtet. Da Blutdruckabfälle im Wochenbett häufig unabhängig von der Arzneimitteltherapie beobachtet werden, ist es wahrscheinlich, dass viele der beobachteten Blutdruckabfälle nach Cabergolin-Verabreichung nicht arzneimittelbedingt waren. Dennoch wird eine regelmäßige Überwachung des Blutdrucks, insbesondere in den ersten Tagen nach der Cabergolin-Verabreichung, empfohlen.
Eine Einzeldosis von 0,25 mg Cabergolin sollte bei stillenden Frauen, die zur Unterdrückung einer bestehenden Laktation behandelt werden, nicht überschritten werden, um eine mögliche posturale Hypotonie zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.2). Eine klinische Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit und Verträglichkeit von 0,5 mg Cabergolin als Einzeldosis zur Unterdrückung der Laktation hat gezeigt, dass das Risiko von Nebenwirkungen in dieser Indikation etwa doppelt so hoch ist, wenn das Arzneimittel als Einzeldosis von 0,5 mg verabreicht wird.
Behandlung von hyperprolaktinämischen Störungen:
Da eine Hyperprolaktinämie, die mit Amenorrhoe/Galaktorrhoe und Unfruchtbarkeit einhergeht, mit einem Hypophysentumor assoziiert sein kann, ist eine vollständige Beurteilung der Hypophyse angezeigt, bevor eine Behandlung mit Cabergolin eingeleitet wird.
Cabergolin stellt den Eisprung und die Fruchtbarkeit bei Frauen mit hyperprolaktinämischem Hypogonadismus wieder her.
Da eine Schwangerschaft vor Wiedereinsetzen der Menstruation eintreten kann, wird ein Schwangerschaftstest mindestens alle vier Wochen während der Amenorrhoe und nach Wiedereinsetzen der Menstruation jedes Mal empfohlen, wenn die Menstruation um mehr als drei Tage ausbleibt. Frauen, die eine Schwangerschaft vermeiden wollen, sollte geraten werden, während der Behandlung mit Cabergolin und nach Absetzen von Cabergolin bis zum Wiederauftreten der Anovulation mechanisch zu verhüten. Als Vorsichtsmaßnahme sollten Frauen, die schwanger werden, auf Anzeichen einer Hypophysenvergrößerung überwacht werden, da es während der Schwangerschaft zu einer Vergrößerung bereits bestehender Hypophysentumore kommen kann.
Vor der Verabreichung von Cabergolin sollte eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Da die klinische Erfahrung noch begrenzt ist und das Präparat eine lange Halbwertszeit hat, wird als Vorsichtsmaßnahme empfohlen, dass Frauen, die eine Schwangerschaft anstreben, Cabergolin einen Monat vor der beabsichtigten Empfängnis absetzen, sobald ein regelmäßiger Ovulationszyklus erreicht ist. Sollte es während der Behandlung zu einer Schwangerschaft kommen, muss Cabergolin abgesetzt werden. Als Vorsichtsmaßnahme sollten Frauen, die schwanger werden, auf Anzeichen einer Hypophysenvergrößerung überwacht werden, da es während der Schwangerschaft zu einer Vergrößerung bereits bestehender Hypophysentumoren kommen kann.
Reguläre gynäkologische Untersuchungen, einschließlich Zervix- und Endometriumzytologie, werden für Patientinnen empfohlen, die Cabergolin über einen längeren Zeitraum einnehmen.
Fibrose und Herzvalvulopathie und möglicherweise damit verbundene klinische Phänomene:
Fibrotische und seröse entzündliche Erkrankungen wie Pleuritis, Pleuraerguss, Pleurafibrose, Lungenfibrose, Perikarditis, Perikarderguss, Herzklappenvulopathie mit Beteiligung einer oder mehrerer Klappen (Aorten-, Mitral- und Trikuspidalklappe) oder retroperitoneale Fibrose sind nach längerer Einnahme von Mutterkornderivaten mit agonistischer Wirkung am Serotonin-5HT2B-Rezeptor, wie Cabergolin, aufgetreten. In einigen Fällen verbesserten sich die Symptome oder Manifestationen einer Herzklappenerkrankung nach Absetzen von Cabergolin.
Die Blutsenkungsgeschwindigkeit (ESR) ist in Verbindung mit einem Pleuraerguss/einer Fibrose abnormal erhöht gewesen. Eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs wird bei ungeklärten Erhöhungen der ESR auf anormale Werte empfohlen.
Valvulopathie wurde mit kumulativen Dosen in Verbindung gebracht, daher sollten die Patienten mit der niedrigsten wirksamen Dosis behandelt werden. Bei jedem Besuch sollte das Risiko-Nutzen-Profil der Cabergolin-Behandlung für den Patienten neu bewertet werden, um festzustellen, ob die Behandlung mit Cabergolin fortgesetzt werden kann.
Vor Beginn einer Langzeitbehandlung:
Alle Patienten müssen sich einer kardiovaskulären Untersuchung unterziehen, einschließlich eines Echokardiogramms, um das mögliche Vorhandensein einer asymptomatischen Herzklappenerkrankung festzustellen. Außerdem sollten vor Beginn der Therapie die Erythrozytensedimentationsrate oder andere Entzündungsmarker, die Lungenfunktion/Brustkorbröntgenaufnahme und die Nierenfunktion untersucht werden. Bei Patienten mit Herzklappeninsuffizienz ist nicht bekannt, ob die Behandlung mit Cabergolin die Grunderkrankung verschlimmern könnte. Wenn eine fibrotische Klappenerkrankung festgestellt wird, sollte der Patient nicht mit Cabergolin behandelt werden (siehe Abschnitt 4.3).
Während der Langzeitbehandlung:
Fibrotische Erkrankungen können einen schleichenden Beginn haben und die Patienten sollten regelmäßig auf mögliche Anzeichen einer fortschreitenden Fibrose überwacht werden. Daher sollte während der Behandlung auf Anzeichen und Symptome geachtet werden:
– Pleuro-pulmonale Erkrankungen wie Dyspnoe, Kurzatmigkeit, anhaltender Husten oder Brustschmerzen.
– Niereninsuffizienz oder ureterale/abdominale Gefäßverschlüsse, die mit Schmerzen in der Lende/Flanke und Ödemen der unteren Gliedmaßen auftreten können, sowie mögliche abdominale Massen oder Druckempfindlichkeit, die auf eine retroperitoneale Fibrose hinweisen können.
– Herzversagen: Fälle von Klappen- und Herzbeutel-Fibrose haben sich häufig als Herzversagen manifestiert. Daher sollte eine Klappenfibrose (und eine konstriktive Perikarditis) ausgeschlossen werden, wenn derartige Symptome auftreten.
Eine klinisch-diagnostische Überwachung auf die Entwicklung von fibrotischen Störungen ist gegebenenfalls unerlässlich. Nach Behandlungsbeginn muss das erste Echokardiogramm innerhalb von 3 bis 6 Monaten erfolgen, danach sollte die Häufigkeit der echokardiographischen Überwachung durch eine angemessene individuelle klinische Beurteilung mit besonderem Augenmerk auf die oben genannten Anzeichen und Symptome bestimmt werden, muss aber mindestens alle 6 bis 12 Monate erfolgen.
Cabergolin sollte abgesetzt werden, wenn ein Echokardiogramm eine neue oder verschlechterte Klappenregurgitation, Klappenverengung oder Klappenblattverdickung zeigt (siehe Abschnitt 4.
Die Notwendigkeit weiterer klinischer Überwachungsmaßnahmen (z. B. körperliche Untersuchung einschließlich Herzauskultation, Röntgenuntersuchung, Computertomographie) sollte individuell festgelegt werden.
Zusätzliche geeignete Untersuchungen, wie z. B. Erythrozytensedimentationsrate und Serumkreatinin-Messungen, sollten durchgeführt werden, wenn dies zur Unterstützung der Diagnose einer fibrotischen Störung erforderlich ist.