Geschichte des Bobs

Der Zweimannbob wurde in den Vereinigten Staaten entwickelt. Ursprünglich wurden zwei kleine Schlitten mit einem Zapfen verbunden, so dass sich der vordere Schlitten drehte und den zweiten Schlitten mit sich zog – ähnlich wie ein Traktor mit Anhänger. Bis in die 1950er Jahre waren die amerikanischen Bobfahrer die besten der Welt, was zum Teil auf technische Innovationen zurückzuführen war. Bob und Bill Linney bauten in den späten 1930er Jahren einen Zweimannschlitten mit einer Stahlplanke als Gestänge. Die Flexibilität der Planke ermöglichte eine wesentlich höhere Geschwindigkeit in Kurven. Die Linney-Brüder bauten auch den ersten Schlitten mit seitlich angebrachten Griffen, die es den Teammitgliedern ermöglichten, den Schlitten zu einem fliegenden Start anzuschieben und dann aufzuspringen, sobald er die Startlinie erreicht hatte. Bill Linney entwickelte 1946 den ersten Ganzstahlschlitten mit Stoßdämpfern, um die Geschwindigkeit zu erhöhen.

Die USA gewannen bei jeder Olympiade mindestens eine Goldmedaille im Bobfahren, bis sie 1952 in beiden Disziplinen die Silbermedaille gewannen. Seitdem haben europäische Länder, insbesondere die Schweiz und Deutschland, die internationalen Wettbewerbe dominiert. Die Schweizer haben mehr Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften und Weltcup-Wettbewerben gewonnen als jede andere Nation. Ostdeutschland wurde Mitte der 1970er Jahre zu einem wichtigen Akteur, indem es großen Wert auf die Entwicklung und den Bau von Schlitten legte. Und seit der Wiedervereinigung ist Deutschland weiterhin erfolgreich. Auch Kanada, Italien und Österreich waren in der Vergangenheit stark. In den 1990er Jahren kehrten die Bobfahrerinnen in Europa und Nordamerika auf die Bühne zurück, und 2002 wurde der Frauenbobsport in das olympische Programm aufgenommen.
Trotz der Tatsache, dass der Bobsport auf Eis ausgeübt wird und seinen Ursprung in Albany hat, hat er sich in der ganzen Welt verbreitet. Seine Popularität hat sich in Ländern wie Japan, Australien, Neuseeland und natürlich Jamaika verbreitet. Mit der Aufnahme neuer Mannschaften wird die Vorherrschaft der Spitzenteams in Frage gestellt. Bei den Weltmeisterschaften 1995 belegten acht verschiedene Nationen die ersten zehn Plätze im Viererbob.
Mit dem Bau neuer Kunsteisbahnen in Nagano, Japan, Park City, Utah, und Whistler, British Columbia, gleitet der Bobsport in eine vielversprechende Zukunft.

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