Der Legende nach ertappte ein Jäger eine schöne Inka-Prinzessin bei einem Spaziergang in den Sanddünen nahe dem heutigen Huacachina. Als sie ging und sich in einem Spiegel betrachtete, den sie bei sich trug, fingen ihre Augen seinen voyeuristischen Blick auf. Erschrocken begann die Prinzessin zu fliehen und ließ ihren Spiegel fallen. Er zersprang in Scherben und das Glas wurde zu einem winzigen Pool in der Wüste, der die Prinzessin verschlang und sie in eine Meerjungfrau verwandelte.
Die als „Oase Amerikas“ bekannte Stadt ist eine der wenigen echten Wüstenoasen in ganz Amerika. Wie eine üppige Insel in einem Meer aus Sand plätschert das Wasserbecken in Blau- und Grüntönen und ist von der brutalen Umgebung völlig umschlossen.
Umgeben von Palmen dient die grüne peruanische Wasserstelle seit über 70 Jahren als Touristenattraktion. Mit Restaurants und Hotels gespickt, war die Oase früher ein Zufluchtsort für die Oberschicht, die aus dem nahe gelegenen Ica durch die Wüste flüchtete. In letzter Zeit ist die kleine Stadt mit nur 115 Einwohnern zu einem Zentrum für Rucksacktourismus, Dünenbuggyfahrten und Sandboarding geworden, eine Sportart, die der Name treffend beschreibt.
In den letzten Jahren hat Huacachina leider begonnen, der fliehenden Prinzessin seines legendären Ursprungs zu gleichen. Der Wasserspiegel der Oase ist ständig gesunken, und die Gemeinde hat ihn durch das Abpumpen von Wasser aus externen Quellen aufrechterhalten. Da die Haushaltssorgen und die Einschränkungen beim Abpumpen zugenommen haben, ist die Zukunft dieser südamerikanischen Oase und der legendären Meerjungfrau unklar.