Zeremonien. Das zentrale Thema praktisch aller Khoi-Rituale war die Idee der Transformation oder des Übergangs von einem Status zum anderen. Die meisten Rituale markierten die kritischen Phasen der Veränderung im Leben eines Menschen – Geburt, Pubertät, Erwachsensein, Heirat und Tod. Bei all diesen Ritualen spielte das Konzept des !nau eine zentrale Rolle. !Nau wurde als ein Zustand besonderer Verletzlichkeit und Gefahr angesehen. Die Zeremonien beinhalteten alle eine Zeit der Abgeschiedenheit, die mit erhöhtem !nau verbunden war. Während dieser Zeiten des sozialen Rückzugs wurden bestimmte Substanzen (vor allem Wasser) gemieden, während andere (wie Feuer oder die buchi-Pflanze) mit Schutz assoziiert wurden. Von besonderem Interesse ist die Rolle, die das Vieh spielte – nicht nur bei den mit den Ritualen verbundenen Festmahlen, sondern auch bei den Ritualen selbst. Im Gegensatz zum Wasser schien das Haustier immer mit Schutz assoziiert zu werden (z.B. das Füttern von Säuglingen mit der Milch von Kühen oder Schafen oder das Tragen von Teilen eines geschlachteten Tieres, wie bei weiblichen Pubertätsritualen).
Medizin. Neben den Heilungsritualen (oft in Form von Trancetänzen) wurden auch die medizinischen Eigenschaften verschiedener Pflanzen genutzt. Alle erwachsenen Khoi besaßen ein Grundwissen über die Verwendung von Pflanzen, aber bestimmte Personen hatten ein höheres Maß an Fachwissen entwickelt. Einige dieser Kenntnisse sind auch heute noch wichtig.
Tod und Leben nach dem Tod. Neben natürlichen Ursachen wurde der Tod in Ausnahmefällen oft dem bösen Wesen //Gâuab, Geistern oder der Verletzung bestimmter ritueller Vermeidungen zugeschrieben. Bestattungen fanden so schnell wie möglich nach dem Tod statt. Die Khoi hatten keine ausgeprägte Vorstellung von einem Leben nach dem Tod, und die Begräbniszeremonien waren dementsprechend unausgearbeitet.
Siehe auch San-sprechende Völker
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