Ziel: Das Hauptziel dieser Humanstudie war es, mittels Speckle-Tracking-Bildgebung die regionale und zeitliche Verteilung der normalen linksventrikulären (LV) Deformation und die LV-Geometrie während der isovolumetrischen Kontraktion (IVC) und der Auswurfphase zu charakterisieren.
Methoden: Zwölf gesunde junge Männer wurden eingeschlossen. Die longitudinale und zirkumferentielle Dehnung und der lokale Verdrehungswinkel wurden auf vier LV-Kurzachsen-Ebenen gemessen: basal, papillär, subpapillär und apikal während der IVC und der Auswurfphase. Darüber hinaus wurden die LV-Länge vom Apex bis zur atrio-ventrikulären Ebene, zwei Durchmesser auf der basalen LV-Kurzachsen-Ebene und die Verschiebung der atrio-ventrikulären Ebene (AVPD) gemessen, um die LV-Form während der IVC zu charakterisieren.
Ergebnisse: Während der IVC wurde eine longitudinale und zirkumferentielle Verkürzung auf allen vier Kurzachsenebenen von der Basis bis zum Apex nachgewiesen, während der LV eine basale Drehung gegen den Uhrzeigersinn und eine apikale Drehung im Uhrzeigersinn vollzog, was eine Entdrehung darstellte. Darüber hinaus kam es zu einer Verringerung der LV-Länge und zu Veränderungen der Kurzachsendurchmesser auf basaler Ebene und der AVPD vom Ende der Diastole bis zum Ende der IVC, was darauf hindeutet, dass der LV von einer ovalen zu einer eher kugelförmigen Form überging. Am Ende der Systole waren die longitudinale und zirkumferentielle Verkürzung und der lokale Verdrehungswinkel zum Apex hin signifikant erhöht (P<0-05).
Schlussfolgerung: Diese Studie zeigte, dass die IVC beim gesunden Menschen durch eine regionale longitudinale und zirkumferentielle Verkürzung und eine Aufdrehung des LV gekennzeichnet ist, die parallel zu den geometrischen Veränderungen des LV in eine sphärische Form erfolgt. Während des Auswurfs wurden erhöhte regionale Gradienten der LV-Verformung in Richtung Apex bei der LV-Längs- und Umfangsverkürzung und dem lokalen und Netto-Torsionswinkel nachgewiesen.