Sehnervenkopf

Das Auge ist aufgrund der Transparenz seiner optischen Medien einzigartig. Mit geeigneten optischen Geräten und Linsen können fast alle Strukturen des Auges untersucht werden. Die Verwendung eines modernen direkten Ophthalmoskops ermöglicht die Betrachtung des Sehnervenkopfes nach dem Prinzip der Lichtumkehrbarkeit. Für eine detaillierte stereoskopische Ansicht des Sehnervenkopfes und der Strukturen im Inneren des Auges ist eine biomikroskopische Untersuchung mit einer Spaltlampe und einer geeigneten asphärischen Fokussierlinse (+66D, +78D oder +90D) erforderlich.

Eine biomikroskopische Untersuchung kann einen Hinweis auf die Gesundheit des Sehnervs geben. Der Augenarzt notiert insbesondere die Farbe, die Größe der Exkavation (als Verhältnis von Exkavation zu Scheibe), die Schärfe des Randes, Schwellungen, Blutungen, Kerben im Sehnervenkopf und andere ungewöhnliche Anomalien. Sie ist nützlich, um Hinweise zu finden, die die Diagnose eines Glaukoms und anderer Optikusneuropathien, einer Optikusneuritis, einer anterioren ischämischen Optikusneuropathie oder eines Papillenödems (d. h. einer durch erhöhten Hirndruck hervorgerufenen Schwellung des Sehnervenkopfes) sowie von Sehnervenkopfdrusen bestätigen.

Frauen im fortgeschrittenen Schwangerschaftsstadium mit Präeklampsie sollten durch eine ophthalmoskopische Untersuchung des Sehnervenkopfes auf frühe Anzeichen für einen Anstieg des Hirndrucks untersucht werden.

Blasser SehnervenkopfBearbeiten

Schematische Darstellung des menschlichen Auges mit dem Sehnervenkopf oder blinden Fleck am unteren Rand.

Ein normaler Sehnervenkopf ist orange bis rosa gefärbt. Ein blasser Sehnervenkopf ist ein Sehnervenkopf, dessen Farbe von blassrosa oder orange bis weiß variiert. Ein blasser Sehnervenkopf ist ein Anzeichen für eine Erkrankung.

BildgebungBearbeiten

Mit einem SD-OCT aufgenommene Querschnitte des Sehnervenkopfes.

Traditionelle Farbfilmkamerabilder sind der Referenzstandard in der Bildgebung und erfordern einen fachkundigen Augenfotografen, Augenoptiker, Optometristen oder Augenarzt, um standardisierte Bilder des Sehnervenkopfes zu machen. Stereoskopische Bilder sind ein hervorragendes Untersuchungsinstrument für die serielle Nachverfolgung von vermuteten Veränderungen in den Händen eines erfahrenen Optometristen oder Augenarztes.

Auch automatisierte Techniken wurden entwickelt, um eine effizientere und kostengünstigere Bildgebung zu ermöglichen. Die Heidelberger Netzhauttomographie (HRT), die Scanning-Laser-Polarimetrie und die optische Kohärenztomographie sind computergestützte Verfahren zur Darstellung verschiedener Strukturen des Auges, einschließlich des Sehnervenkopfes. Sie quantifizieren die Nervenfaserschicht des Sehnervenkopfes und der umgebenden Netzhaut und korrelieren die Ergebnisse statistisch mit einer Datenbank einer zuvor untersuchten Population von Normalpersonen. Sie eignen sich für die Erstuntersuchung und für Folgeuntersuchungen, um kleinste Veränderungen der Morphologie des Sehnervenkopfes zu überwachen. Die Bildgebung liefert jedoch keine schlüssigen Beweise für die klinische Diagnose und muss durch serielle physiologische Tests für funktionelle Veränderungen ersetzt werden. Solche Tests können Gesichtsfeldmessungen und die abschließende klinische Auswertung der vollständigen Augenuntersuchung durch einen Augenarzt umfassen. Augenärzte und Optometristen können diesen Service anbieten.

Der Blutfluss in der Netzhaut und der Aderhaut im Bereich des Sehnervenkopfes kann nicht invasiv durch Nah-Infrarot-Laser-Doppler-Bildgebung dargestellt werden. Die Laser-Doppler-Bildgebung ermöglicht die Kartierung des lokalen arteriellen Widerstandsindexes und die eindeutige Identifizierung der retinalen Arterien und Venen auf der Grundlage ihrer Systole-Diastole-Variationen sowie die Darstellung der okulären Hämodynamik im menschlichen Auge. Darüber hinaus gibt die Asymmetrie des Dopplerspektrums Aufschluss über die lokale Richtung des Blutflusses in Bezug auf die optische Achse. Diese Richtungsinformation wird den Standard-Graustufenbildern des Blutflusses überlagert, um den Fluss in der zentralen Arterie und Vene darzustellen.

Eine systematische Überprüfung von 106 Studien und 16.260 Augen verglich die Leistung der bildgebenden Verfahren und stellte fest, dass alle drei bildgebenden Tests beim Nachweis eines Glaukoms sehr ähnlich abschneiden. Die Überprüfung ergab, dass bei 1000 Patienten, die bildgebenden Tests unterzogen wurden, von denen 200 ein manifestes Glaukom hatten, die besten bildgebenden Tests 60 Fälle von 200 Patienten mit Glaukom übersehen und 50 von 800 Patienten ohne Glaukom falsch zuordnen würden.

  • Durchblutung des Sehnervenkopfes durch holografische Laser-Doppler-Bildgebung.

  • Lokale Richtung des Blutflusses in Bezug auf die optische Achse, aufgedeckt durch die Asymmetrie des Dopplerspektrums in außerebenen Netzhautgefäßen durch holographische Laser-Doppler-Bildgebung.

  • Three dimensional image of a healthy optic disc in a 24-year-old female.

  • Optic disc showing microvasculature.

  • Tilted optic disc in left eye of a 20-year-old male.

  • Optic disc edema and haemorrhage

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