Kapitel 15
Postoperative Versorgung: Sofortige und nachträgliche Anweisungen
Die postoperative Versorgung ist sehr wichtig für das erfolgreiche Ergebnis des chirurgischen Eingriffs.
Die postoperative Versorgung beginnt unmittelbar nach der Aufhebung der Narkose der Patientin. Zu diesem Zeitpunkt ist die Patientin zwar wieder bei Bewusstsein, aber aufgrund der Wirkung der Medikamente noch schläfrig. Außerdem ist die Patientin in der unmittelbaren postoperativen Phase nicht in der Lage, sich selbst zu versorgen und benötigt Hilfe. Die Patientin sollte unmittelbar nach der Operation in ihrem schläfrigen Zustand nicht unbeaufsichtigt gelassen werden, bis sie in den Aufwachraum gebracht wird. Wenn sie unbeaufsichtigt bleibt, könnte sie vom Operationstisch fallen, was sowohl medizinisch als auch rechtlich ein ernstes Problem darstellen würde.
Die OP-Schwester sollte den Operationsbereich der Patientin mit einer antiseptischen Lösung reinigen und die Einschnitte vorzugsweise mit einem waschfesten Verband verbinden. Auf diese Weise kann der Patient ein Bad nehmen, ohne dass die Wunde durchnässt wird. Die Bauchdecke und der Dammbereich werden mit sterilem warmem Wasser gereinigt und mit einem Schwamm abgetrocknet. Der Vaginalbereich sollte auf Blutungen untersucht werden. Dann wird ein steriles Dammkissen angelegt. Der Mund-Rachen-Raum wird gereinigt oder abgesaugt, um den Schleim zu entfernen. Die Patientenplatte des elektrochirurgischen Generators wird entfernt, und die Haut sollte auf versehentliche Verbrennungen untersucht werden, die möglicherweise auf eine fehlerhafte Patientenplatte zurückzuführen sind.
Der Patient wird mit Hilfe einer Rollenplatte vorsichtig vom Operationstisch bewegt. Mindestens zwei Personen sind erforderlich, um den Kopf und die Füße des Patienten zu stützen, während er auf dem Verschiebewagen oder der Aufwachliege bewegt wird. Die Räder der Liege oder des Wagens sollten während des Transports des Patienten blockiert sein. Das Pflegepersonal sollte sorgfältig auf den Blasenkatheter und die Infusionsleitung des Patienten achten.
Der Patient wird dann aus dem OP gerollt und zur Beobachtung in den Aufwachraum gebracht. Die umlaufende Schwester sollte den Patienten bei der Verlegung in den Aufwachraum begleiten. Der Patient sollte 45-60 Minuten im Aufwachraum verbleiben, um die unmittelbare postoperative Versorgung zu gewährleisten. Im Aufwachraum sollte eine Pflegekraft anwesend sein, die den Patienten in Empfang nimmt. Die zirkulierende Schwester sollte die Schwester im Aufwachraum über die Art der durchgeführten Operation, spezifische intraoperative Ereignisse, Namen der parenteral verabreichten Medikamente wie Antibiotika usw. informieren.
Die Schwester im Aufwachraum sollte die Vitalparameter des Patienten, die Menge des Urins und seine Farbe notieren. Die grundlegenden Parameter wie Puls, nichtinvasiver Blutdruck und SpO2 werden im Aufwachraum mit Hilfe eines speziellen Mehrkanalmonitors überwacht. Besondere Aufmerksamkeit sollte dem Blutdruck gewidmet werden, da der Patient unmittelbar nach der Operation aufgrund der anhaltenden Wirkung der für die Umkehrung des Patienten verwendeten Narkosemedikamente eine Hypotonie erleiden könnte.
Wenn der Patient im Aufwachraum stabilisiert ist, werden die Angehörigen des Patienten über den Zustand des Patienten informiert. Den Angehörigen kann erlaubt werden, den Patienten im Aufwachraum zu treffen. Der operierende Chirurg gibt Anweisungen zu den postoperativen Maßnahmen. Während dieser Zeit werden die Angehörigen des Patienten kurz über den Operationsverlauf informiert. Der Chirurg sollte die Angehörigen auf besondere Anliegen hinweisen. Sobald die Patientin vollständig wach und hämodynamisch stabil ist, wird sie auf die postoperative Station oder in das Patientenzimmer verlegt. Die Krankenschwester im Aufwachraum sollte zu diesem Zeitpunkt die Vitalparameter der Patientin aufzeichnen.
Eine aufnehmende Krankenschwester sollte die Patientin bei der Verlegung ins Patientenzimmer oder auf die postoperative Station begleiten. Auch hier werden die Vitalparameter notiert.
Der Patient sollte vollständige Bettruhe in Rückenlage haben. Die sequentielle Druckmanschettenanlegung zur Thromboseprophylaxe wird an der Wadenmuskulatur fortgesetzt, bis der Patient ambulant ist. Bei unkomplizierten Eingriffen wird der Patient für mindestens 6-8 Stunden nach der Operation nüchtern gehalten. Wenn die Operation länger als 2 Stunden dauert und mehr Blutungen als erwartet auftreten oder wenn Darmverklebungen gelöst werden müssen, wird der Patient 12 Stunden lang nüchtern gehalten. Dies ist in der Regel die Entscheidung des operierenden Chirurgen. Nach 6-8 Stunden erhält der Patient eine klare Flüssignahrung. Der Erstautor zieht es vor, nach 24 Stunden eine Routinekost zu verabreichen. Der Patient wird angewiesen, scharf gewürzte Speisen zu meiden, um eine zusätzliche Magenreizung zu vermeiden.
Der Erstautor zieht es vor, den Blasenkatheter für mindestens 6-8 Stunden nach der Operation zu belassen, wenn es sich um einen unkomplizierten Fall oder eine Operation mit minimaler Blasenadhäsiolyse handelt. Im Falle einer traumatischen Blasendissektion sollte der Katheter für eine längere Dauer belassen werden. Diese Entscheidung sollte in Absprache mit einem Urologen getroffen werden.
Die Praxis der Verabreichung von intravenösen Antibiotika hängt von der örtlichen Praxis ab. Der Autor bevorzugt die Gabe von mindestens drei Dosen intravenöser prophylaktischer Antibiotika wie Cephalosporine der dritten Generation. Eine Dosis wird zum Zeitpunkt der Einleitung der Narkose für die Operation verabreicht und zwei Dosen werden in der postoperativen Phase im Abstand von 12 Stunden verabreicht.
Postoperative Schmerzen werden durch intravenöse Verabreichung von NSAID oder Paracetamol (IV) im Abstand von 8 Stunden behandelt.
In der Regel sind die Patienten innerhalb von 8-12 Stunden nach der Operation wieder gehfähig. Die Thromboseprophylaxestrümpfe und die sequentielle Thrombosepumpe werden abgesetzt, sobald der Patient ambulant ist.
Der leitende Autor zieht es vor, den Patienten 24-48 Stunden nach der Operation zu entlassen. Die Praxis der Entlassung des Patienten aus dem Krankenhaus ist völlig individuell und hängt von vielen Faktoren ab, wie z. B. den Krankenhausnormen, der Art und Dauer des Eingriffs, koexistierenden medizinischen Erkrankungen wie Diabetes, den Erwartungen des Patienten und der postoperativen Versorgung und den am Wohnort des Patienten verfügbaren Einrichtungen.
Zum Zeitpunkt der Entlassung erhalten die Patienten eine ausführliche Zusammenfassung der Operation. Die Fotos der intraoperativen Anatomie und Pathologie der Beckenorgane können in gedruckter Form zur Verfügung gestellt werden. Die Patientin wird angewiesen, zu Hause Bettruhe einzuhalten und die körperliche Aktivität für mindestens 6-7 Tage nach dem Eingriff zu minimieren. Ein orales Antibiotikum wird für die nächsten 5 Tage verschrieben. Schmerzmittel werden zusammen mit den oralen Antazida verschrieben.
Die Patienten werden über postoperative leichte bis mittelschwere Beckenbeschwerden aufgeklärt, die mindestens eine Woche nach der Operation anhalten können. Die Patientinnen sollten über postoperative vaginale Blutungen 2-4 Wochen nach dem Eingriff aufgeklärt werden. Nach den Erfahrungen des Erstautors treten bei etwa 4-5 % der Patientinnen nach einer laparoskopischen Hysterektomie postoperative vaginale Blutungen auf. Dies könnte auf eine mögliche Störung der Epithelisierung des Vaginalgewölbes aufgrund des erhöhten Drucks im Bauchraum infolge der anstrengenden Tätigkeit zurückzuführen sein.
Der Patientin wird geraten, anstrengende körperliche Tätigkeiten wie Sport, Heben schwerer Gewichte usw. für einen Zeitraum von mindestens 4-6 Wochen nach der Operation einzuschränken. Koitus sollte für mindestens 6 Wochen nach der Operation vermieden werden. Die oben genannten Aktivitäten können die Heilung des Vaginalgewölbes stören und Blutungen per vaginum und eine Dehiszenz des Vaginalgewölbes verursachen.
Die Patientin sollte nach einer Woche eine Nachkontrolle durchführen lassen. Außerdem sollte ihr die Telefonnummer der Notfallversorgung im Krankenhaus mitgeteilt werden.