Für diejenigen, die sich in der Lkw-Branche nicht auskennen, mag der Begriff „Lumper“ wie ein erfundenes Wort oder schlimmer noch, wie ein möglicher Missbrauch klingen. Doch in Wirklichkeit sind Lumper ein untrennbarer Bestandteil der Lkw-Branche. Lkw-Fahrer haben täglich mit ihnen zu tun. Schauen wir uns also einmal an, wer sie sind.
Lumpenarbeiter sind Arbeitskräfte, die mit dem Be- und Entladen von Fracht beschäftigt sind. Man findet sie vor allem in der Lebensmittel- und Gastronomiebranche. Aber man kann sie auch in anderen Branchen antreffen. Lumpers sind ausgelagerte Mitarbeiter oder Fremdarbeiter. Das bedeutet, dass sie weder bei der Spedition noch bei den Kunden angestellt sind.
Wozu braucht man Lumper?
Die Lkw-Fahrer leiden nach langen Fahrten am Stück zu Recht unter Müdigkeit. Am Ende einer langen Fahrt brauchen sie eine gute Erholung. Das gibt ihnen Energie und macht sie bereit für die nächste Fahrt. Wenn sie aber auch noch die Ladung entladen müssen, wird ihre Müdigkeit noch größer und die nächste Fahrt würde sich verzögern. Dies würde eine Kettenreaktion auslösen, und alle folgenden Fahrten würden sich verzögern.
Um eine solche Notlage zu vermeiden, werden Lumpers benötigt. Sie übernehmen die anstrengenden Entladearbeiten, so dass sich der Fahrer ausruhen kann. Außerdem laufen die Fahrer beim Entladen Gefahr, sich zu verletzen. Lumpers sind Profis und können die Arbeit viel besser bewältigen als die Fahrer.
Nach den 1980er Jahren wurde das Transportgewerbe dereguliert. Mehr Unternehmen traten in die Branche ein. Und als Folge der aufkommenden Gewerkschaftsgesetze konnten Hafenarbeiter nicht mehr in den Trailer einsteigen. Das war der Zeitpunkt, an dem der Lumpingdienst zu einem eigenständigen Bereich wurde und seine Tätigkeit ausweitete.
Wer stellt sie ein und beschäftigt sie?
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Lumpern um Fremdpersonal. Es gibt anerkannte und zugelassene Lumpingunternehmen, die die Lumpers beschäftigen. Diese Unternehmen bilden die Lumpensammler entsprechend aus, damit sie den anstrengenden Arbeitsanforderungen gewachsen sind. Die Unternehmen bieten auch Entschädigungsprogramme für die Mitarbeiter an und sorgen für deren Versicherungsschutz.
Es gibt jedoch auch Lumper, die nicht an ein Lumping-Unternehmen gebunden sind. Das sind im Grunde freie Mitarbeiter, die selbstständig sind. Sie schließen selbst Lumpingverträge mit Spediteuren und Kunden ab.
Werden Lumper überall eingesetzt?
Normalerweise sind Lumper nicht überall in gleichem Maße anzutreffen. Das ist von Branche zu Branche und deren Arbeitsrecht unterschiedlich. In der Lebensmittelbranche gibt es mit die größte Konzentration von Lumpern, da das Verladen der großen Mengen unterschiedlicher Güter dort eine Herausforderung darstellt. Und das rechtzeitige Entladen, ohne die Waren zu beschädigen, ist eine noch größere Herausforderung.
Einige Fuhrunternehmen bestehen darauf, dass die Fahrer gleichzeitig als Lumpers arbeiten. Allerdings gibt es nur wenige solcher Unternehmen. Die Lkw-Fahrer stehen ohnehin schon unter großem Druck, die Waren pünktlich auszuliefern. Der Lumping-Job bedeutet für sie eine zusätzliche körperliche und psychische Belastung, die völlig vermeidbar ist.
Wie viel können Lumpers verdienen?
Es gibt einen festen Satz, aber Lumpers werden normalerweise in Pauschalbeträgen bezahlt. Die Lkw-Fahrer bezahlen sie in bar für die Erledigung der Lumparbeiten. Das Speditionsunternehmen erstattet den Fahrern die Kosten und fordert das Geld vom Endkunden ein.
Die Lumper verdienen im Durchschnitt zwischen 10 und 12 Dollar pro Stunde, obwohl es keinen einheitlichen Stundensatz für ihre Dienste gibt. Die Tarife sind frei verhandelbar und können je nach Menge der Ladung und der Dringlichkeit des Be- und Entladens schwanken.
Manchmal weigern sich die Endkunden, die ihnen von der Spedition übermittelten Rechnungen zu begleichen. Dies kann zu einer heiklen Situation führen. Die Geschäftsleitung des Spediteurs und der Kunde sollten die Situation besprechen und lösen, um zu verhindern, dass sie sich noch weiter verschlechtert.
Lkw-Fahrer, die neu in der Branche sind oder gerade einsteigen, sollten sich von der Geschäftsleitung umfassend über die Zahlungspolitik für Lumper aufklären lassen. Andernfalls könnte es passieren, dass sie die Lumpensammler aus eigener Tasche bezahlen und auch keine Rückerstattung erhalten.
Ist Lumpensammeln legal?
Dazu gibt es unterschiedliche Ansichten. Die meisten halten es nicht für illegal. Aber viele andere schon. Es gibt hier eine gewisse Grauzone.
Im Motor Carrier Act der USA ist in Paragraph 141-03 von Abschnitt 15, Kapitel 49, von Lumping die Rede. Darin wird auch erwähnt, unter welchen Umständen Lumping als legal angesehen werden kann und wann nicht.
Ein großes Lebensmittelgeschäft kann einen Lumping-Dienstleister beauftragen, die Waren in seinem Lager/Geschäft abzuladen. Dies wird als legale Praxis angesehen. In bestimmten Fällen kommt es jedoch vor, dass der Fahrer den Spediteur zwar bezahlt, aber nicht entschädigt wird. Dies wird als illegal angesehen.
Zuweilen melden die Lumper ihr Einkommen nicht beim Finanzamt an. Dies ist ein klarer Fall von Gesetzesbruch.
Sind Lumpingdienste Betrug?
Es gibt viele echte Lumpingdienstleister, die ein fester Bestandteil der Logistikbranche sind. In bestimmten Fällen nutzen die Lumpensammler jedoch eine Situation aus und die Tätigkeit artet in Betrug aus.
Nehmen wir ein Beispiel: Ein Anhänger wird mit 10 Blöcken beladen, die jeweils 8 Reihen Ladung enthalten. Am Bestimmungsort angekommen, besteht der Kunde jedoch darauf, dass nur 8 Blöcke mit jeweils 10 Reihen geladen werden sollen. Und er bittet den Fahrer, das Umpacken zu übernehmen oder einen Spediteur damit zu beauftragen.
Es ist die Pflicht des Empfängers, den Versender genau über die Verpackungsdetails zu informieren. Er sollte sie rechtzeitig mitteilen, damit der Verlader die Verpackung entsprechend den Anforderungen vornehmen kann. Der Fahrer ist in keiner Weise an all dem beteiligt. Ihn also für eine Umpackung in letzter Minute bezahlen zu lassen, kommt einem Betrug gleich.