Zahnfleischlückenchirurgie: Behandlungsschritte, Nachsorge und Risiken

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Was ist eine Zahnfleischlappen-Operation?

Parodontitis (Parodontose) ist die fortgeschrittene Form der Zahnfleischerkrankung, die durch die langfristige Ablagerung von Plaque und Zahnstein unter dem Zahnfleisch verursacht wird. Die Krankheit zerstört dauerhaft das Zahnfleisch, die Bänder und das umliegende Knochengewebe. Bleibt die Parodontitis unbehandelt, kann es zum Zahnverlust kommen.

Wenn Ihr Zahnarzt oder Parodontologe die Parodontitis frühzeitig erkennt, kann er die Krankheit mit nicht-chirurgischen Behandlungen kontrollieren. Dazu gehören Scaling und Root Planing (Tiefenreinigung), ein nicht-invasives Verfahren, das Zahnstein unterhalb des Zahnfleischsaums entfernt.

Neben der Wurzelglättung kann je nach Schweregrad der Zahnfleischerkrankung auch eine Zahnfleischlappenoperation erforderlich sein.

Die Zahnfleischlappenoperation, auch Parodontallappenoperation genannt, ist ein beliebtes Verfahren zur Behandlung und Reparatur von Parodontaltaschen. Parodontaltaschen sind tiefe Räume unterhalb des Zahnfleischsaums, die sich bilden, wenn sich das Zahnfleischgewebe von den Zähnen löst. Diese Taschen können zu Hause nicht mit einer normalen Zahnbürste gereinigt werden, was eine perfekte Umgebung für das schnelle Wachstum schädlicher Bakterien schafft.

Behandlungsmöglichkeiten: Chirurgische Schritte mit Zahnfleischlappen

Parodontalerkrankungen entstehen häufig, wenn sich Bakterien und Zahnstein unterhalb des Zahnfleischsaums ansammeln. Um den schädlichen Auswirkungen der Parodontitis entgegenzuwirken, führen Parodontologen in der Regel zunächst eine Zahnsteinentfernung und Wurzelglättung durch.

Wenn die Wurzelglättung nicht vollständig wirksam ist, kann Ihr Zahnarzt einen Zahnfleischlappen empfehlen, um die Krankheit zu bekämpfen. Die Operation des Zahnfleischlappens ist keine Heilung für eine schwere Zahnfleischerkrankung. Sie trägt jedoch dazu bei, die schädlichen Auswirkungen der Parodontitis zu verringern, indem sie Ihre Mundgesundheit verbessert.

Die Zahnfleischlappen-Operation gliedert sich in der Regel in vier Schritte:

Schritt 1: Verabreichung einer Lokalanästhesie

Vor der Zahnfleischlappen-Operation wird in der Regel ein Lokalanästhetikum verabreicht. Das Medikament wird Ihnen in den Mund gespritzt, betäubt den behandelten Bereich und bewirkt einen Verlust der Nozizeption (Schmerzrezeptor).

Sie bleiben während des gesamten Eingriffs wach, werden aber nichts spüren. Die Lokalanästhesie schaltet auch die Schmerzen bis zu vier Stunden nach dem Eingriff aus. Je nach Bedarf können auch Medikamente gegen Angstzustände oder Beruhigungsmittel eingesetzt werden.

Schritt 2: Einschnitt in das Zahnfleischgewebe

Nachdem die örtliche Betäubung ihre volle Wirkung entfaltet hat, wird Ihr Parodontologe einen kleinen Schnitt in Ihr Zahnfleisch machen. Dadurch wird das Zahnfleischgewebe von den Zähnen getrennt.

Danach wird das Zahnfleisch sanft zurückgeklappt, so dass die Zahnwurzeln, Bänder und das umliegende Knochengewebe leicht zugänglich sind.

Schritt 3: Entfernung des Zahnfleischgewebes

Nachdem der Parodontologe Zugang zu den Wurzeln, Bändern und dem Knochengewebe hat, wird er das entzündete Zahnfleischgewebe vorsichtig entfernen. Anschließend reinigt er die Wurzeln und entfernt die restlichen Ablagerungen.

Bei starkem Knochenschwund kann Ihr Parodontologe Knochentransplantationen empfehlen, um neues, gesundes Knochengewebe zu regenerieren.

Schritt 4: Nähte

Nachdem der Parodontologe das entzündete Zahnfleischgewebe entfernt und Ihre Zahnwurzeln gereinigt hat, verschließt er den Einschnitt mit Nähten. Möglicherweise werden auch Nachsorgetermine empfohlen, um sicherzustellen, dass Ihr Mund richtig heilt.

Nachsorgetipps für die Parodontalchirurgie

Nach Abschluss des Eingriffs werden Ihnen möglicherweise leichte Schmerzmittel und Antibiotika verschrieben, um die Beschwerden zu lindern. Die Operation des Zahnfleischlappens ist relativ schnell erledigt, und Sie sollten für einige Tage nach dem Eingriff nur geringe Beschwerden verspüren.

Zahnfleischchirurgische Nachsorgetipps:

  • Bürsten Sie die Operationsstelle bis zur Abheilung nicht mit Bürste oder Zahnseide
  • Nach der Operation wird ein Parodontalverband auf die Operationsstelle gelegt, um das heilende Gewebe vor starken Belastungen wie Kauen oder Bürsten zu schützen. Mit einer Zahnbürste können Sie die Plaque von dem oder den heilenden Zähnen vorsichtig entfernen.
  • Praktizieren Sie eine gute Mundhygiene, indem Sie Ihre unbehandelten Zähne weiterhin wie gewohnt putzen
  • Spülen Sie Ihren Mund mehrmals täglich mit warmem Salzwasser
  • Verwenden Sie Eispackungen, um Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren
  • Nehmen Sie rezeptfreie Schmerzmittel, wie Ibuprofen
  • Spülen Sie Ihren Mund mit einer antimikrobiellen Mundspülung, die Chlorhexidin enthält, um Bakterien abzutöten und die Heilung zu fördern
  • Normalerweise vereinbart Ihr Parodontologe etwa eine Woche nach dem Eingriff einen Nachfolgetermin, um sicherzustellen, dass alles richtig verheilt
  • Schwellungen und leichte Blutungen sind normal. Wenn die Schwellung jedoch länger als ein paar Tage anhält, können Sie einen Eisbeutel verwenden, um die Schmerzen zu lindern

Mögliche Komplikationen der Lappenoperation

Wenn die Blutung länger als zwei Tage anhält, kann sich eine Infektion entwickeln. Rufen Sie in diesem Fall sofort Ihren Parodontologen an.

Andere mögliche Komplikationen einer Zahnfleischlappenoperation sind:

Zahnfleischrückgang

Zahnfleischrückgang bedeutet, dass sich das Zahnfleisch von den Zähnen zurückzieht. Dadurch werden die Zahnwurzeln freigelegt, was typischerweise zu Empfindlichkeit gegenüber heißen und kalten Substanzen führt.

Die Zahnwurzeln sind nicht mit hartem Zahnschmelz überzogen wie die Zahnkronen, was sie anfälliger für Empfindlichkeit und Karies macht. Zurückgehendes Zahnfleisch lässt die Zähne auch länger erscheinen, als sie sind.

Wurzelkaries

Wenn Sie unter Zahnfleischrückgang leiden, haben Sie auch ein höheres Risiko, an Wurzelkaries zu erkranken. Wenn sich Ihr Zahnfleisch weit genug zurückzieht, werden die Wurzeloberflächen Ihrer Zähne sichtbar. Dadurch können sich Bakterien unterhalb des Zahnfleischsaums ausbreiten, was letztlich zu Karies und möglichem Knochenschwund führt.

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