Zischlaute

Definition von Zischlauten

Zischlaute sind ein literarisches Mittel, bei dem stark betonte Konsonanten absichtlich erzeugt werden, indem durch den Einsatz von Lippen und Zunge Luft aus den Vokaltrakten produziert wird. Solche Konsonanten erzeugen zischende Laute. In der Poesie wird es jedoch als Stilmittel verwendet, und Zischlaute werden mehr als zweimal kurz hintereinander eingesetzt. Meistens ist der „s“-Laut der Zischlaut.

Unterschied zwischen Alliteration und Zischlaut

Alliteration entsteht durch die Wiederholung der ersten Konsonanten in den Wörtern, im Allgemeinen der ersten ein oder zwei Buchstaben, wie in „Ein großer Tyrann schlägt einen kleinen Jungen“. Zischlaute sind jedoch auch eine besondere Form der Alliteration, bei der die weichen Konsonanten verwendet werden. Bei der Zischlaute werden zischende Laute erzeugt. Diese weichen Konsonanten sind s, mit sh, ch und th, darunter drei weitere wie z, x, f und weiches c. „Sing a Song of Sixpence“ ist beispielsweise der Titel eines berühmten Kinderlieds, das als gutes Beispiel für Zischlaute gelten kann.

Beispiele für Zischlaute in der Literatur

Beispiel Nr. 1: Ein Wiegenlied (von William Blake)

„Süße Träume, bilden einen Schatten
O’er my lovely infants head.
Süße Träume von angenehmen Strömen
Durch glückliche stille Mondstrahlen
Süßer Schlaf mit weichen Daunen.
Webe deine Brauen eine Kinderkrone.
Süßer Schlaf Engel mild,
Schwebe über mein glückliches Kind.
Süßes Lächeln in der Nacht,
Schwebe über meine Freude.
Süßes Lächeln Mütter lächeln…

Süßes Stöhnen, taubengleiche Seufzer,
Jagen den Schlummer nicht aus deinen Augen,
Süßes Stöhnen, süßeres Lächeln.“

Das Gedicht hat ein einfaches aabb Reimschema. Blake macht in diesem Gedicht viel Gebrauch von Zischlauten, insbesondere vom „s“, wie in den fettgedruckten Worten. In ähnlicher Weise verleiht die Verwendung von „sh“- und „ch“-Lauten in den Worten „shade“ und „chase“ weichere Effekte.

Beispiel #2: Ode an den Herbst (von John Keats)

„JAHRESZEIT der Nebel und der milden Fruchtbarkeit,
Naher Busenfreund der reifenden Sonne;
Mit ihm verschwörend, wie man die Reben, die um die Strohdächer laufen, mit Früchten belädt und segnet
;
Die moosbewachsenen Bäume mit Äpfeln zu beugen,
Und alle Früchte mit Reife bis zum Kern zu füllen,
Den Kürbis zu blähen und die Haselschalen
Mit süßem Kern zu füllen,
Und noch mehr Knospen zu setzen,
Und noch mehr spätere Blüten für die Bienen,
Denn der Sommer hat ihre klammen Zellen überbrückt.“

Dies ist die erste Strophe des Gedichts, das mit Musik und Zischlauten gefüllt ist. Die fettgedruckten Wörter sind Beispiele für Zischlaute. Sie werden mit Zischlauten ausgesprochen.

Beispiel #3: Macbeth (von William Shakespeare)

„Wie aus der Sonne ihr Spiegelbild
Schiffsstürme und furchtbare Donner brechen,
So schwillt aus jener Quelle, aus der Trost zu kommen schien
Unbehagen. Merke, König von Schottland, merke:
Kaum hatte die Gerechtigkeit, mit Tapferkeit bewaffnet…
Aber der norwegische Herr, den Ausblick überblickend,
Mit geputzten Waffen und neuem Nachschub an Männern…
Bis sieben Uhr abends. Um die Gesellschaft
Zu versüßen, bleiben wir
Bis zum Abend allein. Bis dahin sei Gott mit euch!“

Hier kann man deutlich die weicheren Konsonanten des Zischlauts erkennen, wie z.B. die „s“-Laute in den fettgedruckten Wörtern.

Beispiel #4: Prelude 3 (von T. S. Eliot)

„DER WINTERABEND setzt sich nieder
Mit dem Geruch von Steaks in den Gängen.
Sechs Uhr.
Die ausgebrannten Enden rauchiger Tage.
Und jetzt wickelt ein böiger Schauer
Die schmutzigen Fetzen
Von verwelktem Laub um deine Füße…

Die Schauer schlagen
Auf zerbrochene Jalousien und Schornsteinköpfe,
Und an der Straßenecke
Ein einsames Droschkenpferd dampft und stampft.
Und dann das Anzünden der Lampen.“

In diesem Auszug wird die Wiederholung des „s“ (Zischlaut) im ganzen Gedicht verwendet. Sie unterstreicht die Atmosphäre des schmutzigen Lebens. Außerdem ist die ständige Verwendung des „s“ ein Beispiel für Lautmalerei, wie das „Schaben“ von Blättern.

Funktion des Zischlauts

Durch den Zischlaut kann eine Atmosphäre geschaffen werden, die dazu beiträgt, die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich zu ziehen und ein farbigeres Bild der Idee oder des Ereignisses zu zeichnen. Mit Hilfe des Zischlauts können beschreibende Szenen genauer erklärt werden, indem die Betonung auf bestimmte Buchstaben gelegt wird. In fact, the sense of repeated sounds, and then the making up of different literary devices through sibilance creates further musical effect for the readers.

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