Museum of Northern Arizona

Kiva-Galerie

Das moderne Hopi-Kiva-Wandbild der Künstler Michael Kabotie und Delbridge Honanie ist von vor-europäischen bemalten Räumen inspiriert und gehört zu den Attraktionen, die man in Flagstaff Arizona unbedingt gesehen haben muss. Das fünf mal achtundvierzig Meter große Wandgemälde stellt uralte Geschichten über die Entstehung und das traditionelle Leben nach.

Auf dem Höhepunkt der Pueblo-Zivilisation im amerikanischen Südwesten zwischen dem vierzehnten und siebzehnten Jahrhundert blühte eine glänzende Tradition der Wandmalerei. Die moderne Hopi-Kiva-Wandmalerei ist von diesen vor-europäischen bemalten Räumen inspiriert und gehört zu den Attraktionen, die man in Flagstaff, Arizona, unbedingt gesehen haben muss. Das fünf mal achtundvierzig Meter große Wandgemälde stellt alte Geschichten über die Entstehung und das traditionelle Leben nach. Es wirft einen neuen Blick auf historische Berichte und sucht durch die Verwendung von Symbolen nach Gemeinsamkeiten mit anderen Kulturen – alles aus der Sicht der Hopi.

Die Hopi-Künstler Michael Kabotie (Lomawywesa, Dorf Songoopavi) und Delbridge Honanie (Coochsiwukioma, Dorf Songoopavi), die das Wandbild 2001 fertiggestellt haben, sind international anerkannte Künstler. Diese wunderschönen Wandgemälde repräsentieren die individuellen und kulturellen Erkundungen der Künstler in einer anspruchsvollen Kunstgeschichte. Wie bei ähnlichen Traditionen in der ganzen Welt erzählen die Wandmalereien die Geschichten, den Ursprungszyklus, die mythische Geschichte und die Abenteuer von Helden und Vorfahren in einer bestimmten Zeit der Anfänge. Es handelte sich um spirituell geprägte Kompositionen, die durch Gebete, Gesänge und Rituale Veränderungen in der gewöhnlichen Welt bewirkten. Letztlich waren sie eine Bitte um Regen und die damit verbundene Fruchtbarkeit.

Dieses Wandbild mit dem Titel Journey of the Human Spirit (Reise des menschlichen Geistes) bietet ein breites geistiges Terrain, auf dem man sich bewegen kann. Erzählerisch bewegt es sich von der mythischen Entstehung des Hopi-Volkes aus dem Schoß der Erde über die alten Migrationen, die Ankunft der Spanier, die Ankunft der Anglos, den Tagebau von Black Mesa, den Missbrauch von Fast Food, Drogen und Alkohol durch die Ureinwohner bis hin zur Wiedergeburt des Glaubens und der Traditionen der Hopi durch die Technologie des Informationszeitalters.

Die Entstehung: Das Auftauchen der Menschheit ist der Ausgangspunkt der Hopi-Mythologie, und die Kiva ist der Punkt, an dem die Menschen zum ersten Mal aus der Dunkelheit zum Licht auftauchen. Das Kreismotiv steht für das, was die Hopi sipapu nennen: den Mutterleib oder den Ort des Auftauchens. Wenn wir aus der Unterwelt auftauchen, taucht die Schattenseite mit uns auf. Die grauen Figuren stehen für die ungeheilte Seite der Menschheit, die gereinigt werden muss, um die Mitte zu finden.

„Als wir in diese Welt auftauchten, gab es hier bereits Leben. Wir waren nicht die ersten, die auf diese Welt kamen. Die Pflanzen waren schon da, die Insekten, die Schmetterlinge (povoolngyum, wie wir sie in Hopi nennen), die Schlangen, die Reptilien, die Tiere, die Vögel, die Adler – waren schon da. Die Wolken waren hier; die Blitze waren hier; die Sterne waren hier. All das sind Lebensformen für uns“ – Michael Kabotie.

Der Pueblo-Aufstand: Die frühe spanische Kirche von San Bernardo, die auf der heiligen Kiva von Awatovi erbaut wurde, dient als Kulisse für den Pueblo-Aufstand von 1680. Die Bewohner der Pueblos, vom Westen bis zum heutigen Taos, New Mexico, bis hin zu den östlichsten Pueblos der Hopi, erhoben sich gegen die von den Spaniern auferlegten Zwangskonvertierungen und Zwangsarbeit. Auch hier stellen die grauen Gesichter die Schattenseite dieses gewalttätigen Konflikts dar.

Ein Mittelweg: Das zentrale Wandbild stellt die Wiedergeburt des Hopi-Bewusstseins dar. In unmittelbarer Nähe befinden sich Bilder von drei Frauen, den Katsina und Buddha. In der Vorstellung des Künstlers suchen sie alle nach einer gemeinsamen Basis oder einem Mittelweg der Harmonie. Dies ist die Essenz des Emergenz-Mythos.

Die rationale Seite: Moderne Technologie, Industrie und das Streben nach Reichtum haben sich zuweilen negativ auf die traditionelle Lebensweise der Hopi ausgewirkt. Das Ergebnis ist die Zerstörung heiligen Landes und die Entstehung einer Reihe sozialer, wirtschaftlicher, politischer und gesundheitlicher Probleme, die den Menschen in den Pueblos schwer zu schaffen machen.

Hoffnung: Das letzte Segment des Wandgemäldes stellt die Umerziehung der Zwillingsbrüder und -schwestern der Hopi-Mythologie dar. Unten ist die Schlange zu sehen, die Wissen symbolisiert, während oben das Computermotiv und das www.-Symbol für Kommunikation und Anpassung in einer sich schnell verändernden Welt stehen. Im Mittelpunkt des Bildes steht der Apfel, der sowohl für Technologie als auch für eine gemeinsame Mythologie von Wissen und Macht steht.

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