Seit Mitte der 90er Jahre hatte die Flash-Technologie ein Monopol auf die Entwicklung von Multimedia-Komponenten für Websites. Nach all den Widrigkeiten der letzten Jahre (Googles Ankündigung, Flash-basierte Technologie in Anzeigen nicht mehr zu unterstützen, war der letzte Sargnagel) hat Adobe angekündigt, Flash bis Ende 2020 komplett abzuschaffen.
Artikelinhalt:
- Über Flash
- Über HTML5
- Mobilfreundlich
- Einfach formatierte Videos
- Adobe Integrated?
- Von Browsern weitgehend übernommen
- Soziale Medien zugänglich
- Plattformübergreifend & Browserunterstützt
- Bessere Speicherung
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Dieser Beitrag richtet sich in erster Linie an die Vermarkter innerhalb unseres Kundenstamms, aber der Inhalt dieses Artikels gilt auch für jeden anderen, sei es ein Webdesigner oder ein Kunde, der ein webbasiertes interaktives Projekt produzieren lässt; sei es ein virales Spiel, ein Werbebanner, eine Facebook-App oder eine Website.
Adobe Flash war im Internet allgegenwärtig. Webseitenbetreiber, die ihre Besucher mit multimedialen Inhalten versorgen wollten, kamen um Flash-Dateien nicht herum. Und das trotz Sicherheitslücken, Stabilitätsproblemen, Leistungsmängeln, fehlendem Open Source und Komplikationen auf mobilen Geräten.
Was bedeutet das, dass die Tage von Flash nun gezählt sind und was bedeutet das für Webentwickler in der Zukunft? Google Chrome, der derzeit beliebteste Webbrowser, hat ein großes Mitspracherecht bei der Festlegung von Webentwicklungstrends. Mit seiner Haltung zu Flash hat es die Flash-Entwickler dazu gezwungen, widerwillig auf HTML5 umzusteigen.
Allerdings hat Adobe Flash immer noch eine respektable Marke, und trotz der negativen Presse der letzten Zeit verlassen sich immer noch mehr als drei Millionen Entwickler auf die Flash-Technologie von Adobe, um ihre Anforderungen an die Erstellung und Verbreitung von Inhalten zu erfüllen.
Bis 2010 war der Adobe Flash Player auf fast allen Computern installiert, was ihn zu einem beliebten Ziel für Malware-Entwickler machte (Entwickler, die Software erstellen, die darauf abzielt, ein Computersystem zu stören, zu beschädigen oder sich unbefugten Zugang zu verschaffen).
Im Laufe der Zeit wurde die Flash-Software Opfer schwerwiegender Sicherheitslücken, die regelmäßig geschlossen werden mussten. Dieser Trend wurde 2015 auf traurige Weise deutlich, als Adobe gezwungen war, zwei Fälle bekannt zu geben, in denen sie gefährdet waren, ohne dass es zu diesem Zeitpunkt einen Patch gab. In der Folge sprachen sich führende Browser für eine sofortige Deaktivierung des Plugins aus. Doch der Niedergang der Flash-Ära war schon einige Zeit vorher deutlich sichtbar.
Bevor man den Sprung zu HTML5 wagt, ist es wichtig zu verstehen, warum Flash auf dem Rückzug ist und was HTML5 zu einer starken Alternative macht.
Über Flash
Flash, das früher unter dem Namen Shockwave und davor als MultiFlash bekannt war, kam vor über 20 Jahren auf den Markt und revolutionierte das Audio- und Videostreaming, indem es Entwicklern eine Multimedia-Plattform mit der Möglichkeit bot, Vektorgrafiken und schnellere Grafiken mit Hilfe einer Sprache namens ActionScript zu bearbeiten.
Adobe Flash ist nicht nur auf Audio und Video beschränkt, Entwickler verwenden Flash auch, um interaktive Websites zu veröffentlichen, Animationen zu erstellen und Rich Internet Applications (RIAs) zu entwickeln. Das ist eine lange Umschreibung dafür, dass Adobe Flash den Entwicklern die Möglichkeit gibt, eindrucksvolle Benutzererlebnisse im Web zu gestalten.
Als Software-Plattform für die Produktion und Darstellung interaktiver Multimedia-Inhalte hat Adobe Flash das Aussehen des Internets verändert. Flash ermöglicht die Animation von Text- und Bildelementen, um Videos, Spiele und mehr über einen Webbrowser bereitzustellen. Einen grafischen Ansatz bietet auch die Flash-Authoring-Umgebung Animate CC (früher Flash Professional). Für die Erstellung von Flash-Spielen und -Anwendungen für Webseiten, Desktop-Computer oder mobile Geräte hat Adobe die plattformübergreifende Laufzeitumgebung AIR (Adobe Integrated Runtime) entwickelt.
Flash-basierte Projekte werden in dem proprietären Dateiformat Shockwave Flash (SWF) bereitgestellt. Die Spezifikation dieses Formats wurde von Adobe im Rahmen des Adobe Open Screen Project im Jahr 2008 veröffentlicht, aber leider hat SWF nie die Kriterien eines offenen Standards erfüllt.
Auf der Anwenderseite erfordern SWF-Dateien die Implementierung einer Anwendungsprogrammierschnittstelle (API), die in Form eines Plugins in den Webbrowser integriert wird. Die populärste Verbreitung war der hauseigene Flash Player von Adobe.
Über HTML5
HTML (Hypertext Markup Language) dient der Strukturierung von Webdokumenten. Durch eine Reihe von Text, Tags, Elementen und Attributen werden Web-Inhalte definiert und in das übersetzt, was der Endnutzer im Browser sieht. HTML nutzt diese grundlegenden Komponenten, um erweiterte Web-Funktionen zu programmieren.
HTML5, die neueste Version von HTML, arbeitet zuverlässig in Bereichen, in denen es zuvor Probleme mit dem adaptiven Rendering gab – und erweitert damit die Möglichkeiten von HTML immens.
Mit neuen Elementen, die es den Nutzern ermöglichen, ihre Layouts für eine bessere Suchmaschinenoptimierung zu manipulieren, und mit der Abschaffung bestimmter einzigartiger Qualifikationen, die viele allgemeine Nutzer davon abhielten, die Software anzunehmen, erhöht HTML5 die Benutzerfreundlichkeit und den Kundenstamm. Alles in allem funktioniert HTML5 mit besseren Audio- und Videofunktionen.
Die neuen Funktionen wurden unter Berücksichtigung der Abwärtskompatibilität entwickelt. Das bedeutet, dass Menschen, die einen Browser auf ihrem Handy oder ihrem Desktop verwenden, die gleiche Erfahrung machen können, ohne dass sie Add-Ons benötigen.
Mobilfreundlich
Wir kommunizieren zunehmend mobil, und in der Tat übertrifft die mobile Nutzung derzeit die Desktop-Nutzung. Um keine Konversionen zu verpassen, sollte jede Website eine starke mobile Präsenz haben. HTML5 ist das am besten geeignete Tool für die Entwicklung mobiler Websites und Apps. Mobile Browser haben HTML5 vollständig übernommen, so dass die Erstellung mobilfähiger Projekte einfach ist. Da Flash die mobilen Anforderungen moderner Unternehmen nicht erfüllen kann, hinkt es im Rennen hinterher und überlässt HTML5 den Vortritt.
Dies überrascht natürlich die meisten Menschen nicht, nachdem Steve Jobs in einer Veröffentlichung mit dem Titel „Thoughts on Flash“ Flash öffentlich für seine Unterlegenheit gegenüber HTML5 verurteilt hat.
In Jobs‘ Veröffentlichung führt er sechs Argumente an, warum Flash nicht in Apple-Produkte implementiert werden sollte;
- Adobe Flash ist eine geschlossene, proprietäre Software
- Nahezu alle Videoinhalte sind auch im modernen H.264 Format
- Adobe Flash ist unsicher und instabil
- Flash reduziert die Akkulaufzeit mobiler Geräte erheblich
- Der Flash-Standard ist nicht für Touch-Geräte geeignet
- Flash ist eine hinderliche Schicht zwischen Plattform und Programmierer
Anstatt weiterhin veraltete Software zu verwenden, kündigte Apple an, sein mobiles Betriebssystem auf HTML5 auszurichten.
Einfach formatierte Videos
Von Anfang an war Flash das Standardformat des Videoportals YouTube (die zweithäufigste Suchmaschine nach Google). Für die ersten Nutzer von YouTube war es lästig, sowohl ein Flash-Plugin zu installieren als auch die Software regelmäßig zu aktualisieren. Dies war sowohl für YouTube als auch für seine Nutzer offensichtlich frustrierend und führte 2010 zu einer Änderung, als die Entwickler von YouTube beschlossen, Videos stattdessen im HTML5-Format anzubieten.
Dies ist ein Beispiel dafür, wie sehr HTML5 das Hochladen und Einbetten von Videoinhalten in Browserseiten entlastet hat.
Adobe integriert?
Die zunehmende Ablehnung des SWF-Formats traf Adobe nicht unvorbereitet. Bereits 2011 kündigte das Unternehmen an, HTML5 in die eigenen Produkte und Dienste integrieren zu wollen. Außerdem kündigte es die Einführung von mobilen Flash-Versionen an.
Ende 2015 erfolgte schließlich die Umbenennung von Flash Professional in Adobe Animate CC. Die komplett überarbeitete Version der Animationssoftware unterstützt das native HTML5-Element Canvas und die 3D-Grafikschnittstelle WebGL. Beide Formate sind offene Webstandards. Das Unternehmen empfiehlt nun, dass Anwendungen, die mit Adobe-Produkten animierte Webinhalte erstellen, HTML5 statt Flash verwenden.
Von Browsern weitgehend übernommen
Im August 2016 gab Chrome bekannt, dass Flash-Inhalte, die im Hintergrund des Browsers geladen werden, nun standardmäßig blockiert sind. Als Begründung nannte das Team Sicherheitslücken sowie Stabilitätsprobleme.
Nach Angaben der Entwickler werden 90 Prozent aller Flash-Inhalte im Web ohne Mehrwert für den Nutzer im Hintergrund verarbeitet – vor allem im Rahmen der Webanalyse. Dies beeinträchtigt die Ladezeiten.
Da die Internetgiganten den Einsatz von Flash-Software weiterhin ablehnen, wird HTML5 zunehmend in populären Internetbrowsern eingesetzt, wobei als Hauptgründe angeführt werden, dass sowohl die Sicherheit als auch die Ladezeiten beim Einsatz von HTML5 fast keine Rolle spielen.
Soziale Medien zugänglich
Ein weiterer Bogen im Köcher von HTML5 ist der Social Media-Riese Facebook, der HTML5-Spiele in sein System integriert hat.
Mehr als 800 Millionen Menschen spielen jeden Monat Spiele auf Facebook.com und mit Facebook verbundene mobile Spiele, dank der HTML5-Eingaben. Facebook hat die Zugänglichkeit und Funktionalität erkannt, die HTML den Nutzern durch das Erstellen und Spielen von Spielen auf Facebook-Servern bieten kann.
Mit vereinfachten Spielvorlagen, ähnlich wie bei der eigenen Software-Plattform von Gamify. Nutzer können Spiele nahtlos von jedem ihrer intelligenten Geräte laden und spielen.
Plattformübergreifend & Browserunterstützt
Multimediale Inhalte, die in eine Website mit HTML5-Unterstützung eingebettet sind, können plattformübergreifend angezeigt werden, da die meisten Browser in der Lage sind, HTML5 zu interpretieren. Das bedeutet im Falle eines interaktiven Spiels, dass es kein Szenario gibt, bei dem ein bestimmtes Gerät nicht laden und spielen kann.
Das Gleiche gilt für verschiedene Browser, HTML5 hat die Fähigkeit, Multimedia-Komponenten über verschiedene Browser-Strukturen hinweg zu unterstützen.
Bessere Speicherung
HTML5 ermöglicht die Speicherung über mehrere Fenster hinweg, hat eine bessere Sicherheit und behält die Daten auch nach dem Schließen eines Browsers bei. Lokale Speicherung ist eines der HTML5-Tools, die Webanwendungen ohne Plugins von Drittanbietern möglich machen. Durch die Speicherung von Daten im Browser des Benutzers können Sie auf einfache Weise App-Funktionen wie das Speichern von Benutzerinformationen, das Zwischenspeichern von Daten und das Laden des vorherigen Anwendungsstatus des Benutzers erstellen.
Fazit
Das Fazit ist, dass die Tage von Flash gezählt sind, aber der Bedarf an dynamischen und ansprechenden Inhalten bleibt. Mit HTML5’s gesunder Übernahme und Platzierung auf dem Thron der Multimedia-Software, gibt es keinen Zweifel, wohin alle Entwickler gehen.
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