Pimecrolimus (SDZ ASM 981), ein Ascomycin-Derivat, gehört zu den neuen Klassen immunmodulierender Makrolactame und wurde speziell für die Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen entwickelt. Das Interesse an Pimecrolimus ist groß, da es eine signifikante entzündungshemmende und immunmodulatorische Wirkung hat und das systemische immunsuppressive Potenzial gering ist. Der Wirkmechanismus von Pimecrolimus besteht in der Blockierung der T-Zell-Aktivierung. Pimecrolimus ist (wie alle Ascomycine) ein Immunophilin-Ligand, der spezifisch an den zytosolischen Rezeptor, das Immunophilin Macrophilin-12, bindet. Dieser Pimecrolimus-Makrophilin-Komplex hemmt wirksam die Proteinphosphatase Calcineurin, indem er Calcineurin daran hindert, den Transkriptionsfaktor Nuclear Factor of Activated T Cells (NF-AT) zu dephosphorylieren. Dies führt zu einer Blockierung der Signaltransduktionswege in T-Zellen und zur Hemmung der Synthese von Entzündungszytokinen, insbesondere von Zytokinen des Th1- und Th2-Typs. Es hat sich auch gezeigt, dass Pimecrolimus die Freisetzung von Zytokinen und entzündungsfördernden Mediatoren aus Mastzellen verhindert. In mehreren Studien wurde die Wirksamkeit von Pimecrolimus bei der Behandlung von Hautkrankheiten untersucht. In Tiermodellen für allergische Kontaktdermatitis erwies sich die topische Anwendung von Pimecrolimus als wirksam. In Humanstudien über allergische Kontaktdermatitis zeigte Pimecrolimus eine deutlich höhere Wirksamkeit als die Kontrollbehandlung. Außerdem war die Wirksamkeit von Pimecrolimus 0,6 % Creme mit der von 0,1 % Betamethason-17-valerat vergleichbar; allerdings war Pimecrolimus nicht mit den für ein topisches Steroid charakteristischen Nebenwirkungen verbunden. Die topische Anwendung von Pimecrolimus ist nicht mit einer Hautatrophie verbunden. Pimecrolimus ist sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen mit atopischer Dermatitis wirksam und sicher. Bei der Anwendung von Pimecrolimus 1% Creme bei erwachsenen Atopikern wurde bereits in der ersten Woche eine Besserung beobachtet, wobei der Schweregrad nach 3 Wochen um 72% abnahm. Pharmakokinetische Studien haben gezeigt, dass die Blutspiegel von Pimecrolimus nach topischer Anwendung sehr niedrig sind und sich nach wiederholter Anwendung nicht anreichern. Nach der Anwendung von Pimecrolimus-Creme kann es gelegentlich zu vorübergehenden Reizungen an der Applikationsstelle kommen. Ähnliche Ergebnisse wurden auch bei Kindern im Alter von 3 Monaten und älter nach Anwendung von Pimecrolimus 1% Creme festgestellt. Die topische Anwendung von Pimecrolimus bei Psoriasis scheint unter semi-okklusiven Bedingungen eine dosisabhängige therapeutische Wirkung zu zeigen. Pimecrolimus hat ein enormes Potenzial als neue Behandlungsmethode für entzündliche Hauterkrankungen. Es hat sich als wirksam bei atopischer und allergischer Kontaktdermatitis erwiesen, mit einem günstigen Nebenwirkungsprofil, das nur geringe Auswirkungen auf die systemische Immunreaktion hat.